Klassifikation

Klassifikation der Trilobiten
 
Jens Koppka & Heiko Sonntag 2003
(Systematik und Tafeln zur Klassifikation von J. Koppka,
Terminologie-Übersicht, html- und Layout von H. Sonntag)

Abstract:   Im Folgenden werden die inzwischen neun Ordnungen der Trilobiten (Redlichiida, Agnostida, Corynexochida, Lichida, Asaphida, Phacopida, Proetida, Ptychopariida, Harpetida) in Kurzform vorgestellt. Im einführenden Abschnitt haben wir eine vereinfachte Terminologie des Trilobitenpanzers erstellt, die helfen wird, die Bezeichnungen im Text nachzuvollziehen. Wir zeigen detaillierte Zeichnungen charakteristischer Vertreter, die die Variationen des Bauplans innerhalb einer Ordnung anschaulich machen sollen. Weiterhin haben wir alle zu den Ordnungen gestellten Familien systematisch geordnet aufgezählt, dann kurz die wichtigsten Merkmale der Gruppen beschrieben, ihre zeitliche Verbreitung angegeben und zum besseren Verständnis der Formenvielfalt eine Reihe von Gattungen aufgeführt.

Ordnung Agnostida Salter,1864

Ordnung Redlichiida Richter, 1932


Ordnung Corynexochida Kobayashi, 1935

Ordnung Lichida Moore, 1959

Ordnung  Phacopida Salter, 1864

Ordnung Proetida Fortey & Owens, 1975

Ordnung Asaphida Salter, 1864

Ordnung Ptychopariida

Ordnung Harpetida Ebach & McNamara, 2002

Allgemeine Terminologie

Literaturverzeichnis

 

 

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Vorwort:   Das Ziel dieser Arbeit ist es, die aktuelle Klassifikation der Trilobiten allgemein verständlich unseren Lesern zu vermitteln. Da bisher nur der erste Band der revidierten Fassung des „Trilobiten-Treatise“ (Whittington 1997) erschienen ist (von insgesamt 3 Bänden), ist man zur Zeit noch auf den alten Treatise (Moore 1959) angewiesen, um eine taxonomische Übersicht über die große Vielfalt (mind. 50000 Arten) der Trilobiten zu bekommen.
Aufgrund der durch ontogenetische Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse in den letzten Jahrzehnten, ist es gelungen, die Verwandschaftsverhältnisse der Trilobiten besser zu verstehen. Hierdurch sind z.T. gravierende systematische Veränderungen im Vergleich zu Moore (1959) vorgenommen worden.
Beispielsweise hat man von den Ptychpariida (im alten Sinne) die große Ordnung der Asaphida
(s. Fortey & Chatterton 1989) abgetrennt sowie kürzlich auch die bisher nur als Unterordnung der Ptychopariida betrachteten Harpina als eigenständige Ordnung Harpida erkannt
(Ebach & McNamara 2002). Weiterhin sind die Proetida von Fortey & Owens (1975) als eigenständige Ordnung von den Ptychopariida abgespalten worden. Auch die Unterordnung Illaenina gehört jetzt nicht mehr zu den Ptychopariida, sondern wird jetzt zu den Corynexochida gestellt. Gleiches gilt für die Leiostegiina. Thomas & Holloway (1988) haben Lichida und Odontopleurida als monophyletische Gruppe erkannt, die nun zusammen mit den Dameselloidea (kambrische Schwestergruppe der Odontopleuridae, s. Fortey 1990a) die Ordnung Lichida bilden.
  Es scheint sich in der höheren Systematik der Trilobiten abzuzeichnen, daß die Klasse der Trilobiten näher mit den Spinnentieren (Arachnida) als mit den Crustacea (Krebse im klassischen Sinne) verwandt ist. Sie bildet mit den Chelicerata eine eigene Überklasse, die Arachnomorpha
(vgl. auch Edgecombe & Ramsköld 1999) genannt wird, welche übrigens schon von Størmer (1944) aufgestellt wurde.

(C)2003 Koppka & Sonntag (Trilobiten.de)
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